Freitag, 24. Dezember 2010

Yamkisten und Schweine auf dem Voltasee

Der Motor tönt monoton und laut in den Ohren, überall laufen Kinder entlang und die Gerüche der Bordküche steigen in die Nase. Der Blick richtet sich auf das glatte Wasser, das Land am Horizont und die bunten Fischerboote, die uns begegnen.

Freitag, 3. Dezember 2010

Eine Audienz beim Häuptling

Obwohl Ghana eine parlamentarische Demokratie ist, sind die traditionellen Königs- und Häuptlingsstrukturen weiterhin von großer Bedeutung. Dabei steht die moderne, gewählte Regierung den traditionellen Häuptlingen und Clans gegenüber. Und obwohl die traditionellen Herrscher offiziell nur eine beratende Funktion innehaben, werden sie vor allen wichtigen politischen Entscheidungen auf höchster Ebene konsultiert.
Auf höchster Ebene stehen verschiedene Könige von Volksstämmen, wie z.B. den Ashanti. Diesen Königen folgen Gebietshäuptlinge und denen wiederum die lokalen Häuptlinge eines Clans, die für die alltäglichen Angelegenheiten vor Ort zuständig sind.


Mittwoch, 17. November 2010

Ein Tag in Big Ada

Jeden Morgen, wenn wir gegen 8 Uhr gemeinsam frühstücken, sind die Kinder des Hauses schon längst in der Schule. Sie essen ihr Frühstück in der Schule und trommeln und singen anschließend gemeinsam. Die lebendigen Rhythmen dringen ab 07:00 Uhr aus einiger Entfernung gleichzeitig mit dem Summen unseres Weckers in unser Ohr.

Dienstag, 2. November 2010

Traditionelle Religion...

... spielt in der ghanaischen Kultur trotz der eifrigen Missionierung der Europäer nach wie vor eine sehr große Rolle. In nahezu jedem Dorf gibt es einen oder mehrere Schreine und der Glaube an die verschiedenen Götter ist weiterhin präsent. Sobald jemandem etwas zustößt, was er sich nicht erklären kann, wird eine höhere Gewalt verantwortlich gemacht. Und bei Bedarf wird die lokale Heilerin kontaktiert.

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Fufu, Banku und Tobee

Unsere Kurzstudie belegt, dass es in der ghanaischen Küche fünf Hauptbestandteile gibt, die immer wieder beliebig kombiniert werden: Mais, Reis, Kassava, Kochbanane und Bohnen. Was irgendwie einseitig klingt ist doch erstaunlich vielseitig. Und auch nach 12 Wochen entdecken wir immer noch neue kulinarische Genüsse in unserem Dorf. 

Fufu und Banku

Fufu stampfen
Unbestrittenes Nationalgericht Ghanas ist Fufu, bestehend aus Kassava (einer Wurzel so ähnlich wie Yams) und Kochbanane, der sehr lange mit einem Holzpflock gestampft und danach zum Kloß geformt wird. Dieser Kloß wird in einer Suppe zusammen mit Fisch, Ziegenfleisch oder Hühnchen serviert. Das Ganze wird mit der Hand gegessen, wobei man mit der rechten Hand (die linke wird nämlich auch heute zum Teil noch für andere Dinge verwendet!) ein Stück von dem zähen Kloß abzupft, ihn in die Suppe taucht und dann in den Mund steckt.


Donnerstag, 30. September 2010

Togo

Warum man mit einem Visum, ausgestellt für ein halbes Jahr, bei Einreise nach Ghana einen Stempel mit nur 60 Tagen Aufenthalt bekommt werden wir wohl nie verstehen. Die Auswirkungen dieses Stempels sind allerdings klar: Wir müssen entweder alle zwei Monate unser Visum in Accra verlängern lassen oder zwischendurch nach Togo ausreisen.

Mittwoch, 15. September 2010

Affenbande und Wasserkraft

Es ist Freitag. Dieser schöne Tag am Ende der Woche, an dem es wieder Zeit wird, Pläne fürs Wochenende zu schmieden. Wir haben uns die Shai-Hills ca. zwei Stunden von hier rausgesucht - um die Affen zu besuchen, die wir vor einigen Wochen schon im Vorbeifahren an der Straße faulenzen gesehen haben.

Samstag, 11. September 2010

Tourismusprojekt

„Tourismus ist wie Feuer: man kann seine Suppe damit kochen. Man kann aber auch sein Haus damit abbrennen.“

Immer mehr Menschen reisen nach Ghana, sowohl regional als auch interkontinental. Und das Land entdeckt, dass damit viel Geld gemacht und Arbeitsplätze geschaffen werden können. Daher schießen überall neue Hotels und Tourismusangebote aus dem Boden und nach und nach wird so das Land touristisch erschlossen. Nur dass dabei auch das Haus abgebrannt werden könnte, das scheint bislang noch keiner zu realisieren.

Freitag, 20. August 2010

Von A nach B


Die Fortbewegung hier läuft über Tro-Tros (Minibusse), die im Prinzip omnipräsent sind. Möchte man mitgenommen werden, schreit man dem permanent aus dem Fenster lehnenden "Schaffner" des gerade vorbeiknatternden Tro-Tro-Kleinbusses entgegen, wohin man gerne möchte. Dieser entgegnet meist mit Zustimmung oder selten mit Verneinung und man wird zusammen mit den schon im Tro-Tro sitzenden Fahrgästen zum Zielort befördert.

Sonntag, 15. August 2010

Asafotufiam

Laute Musik dröhnt aus übersteuerten Lautsprechern, an jeder Straßenecke ein anderer Titel. Ziel ist es, den jeweils anderen zu übertönen, um die meisten Besucher in den eigenen Spot (= Kneipe) zu locken.
Einmal im Jahr herrscht im sonst so ruhigen Big Ada mit sehr überschaubarem Unterhaltungsangebot plötzlich Ausnahmezustand. Auf den zuvor leeren Straßen drängen sich Menschen zwischen den vielen zum Teil provisorisch errichteten kleinen Verkaufsständen am Straßenrand. Lautstark hupende Tro-Tros (Minibusse) und Taxis drängen durch den überschäumenden Menschenfluss. Der sonst schon sehr gemütliche lokale Laufschritt wird noch einmal um ein Vielfaches reduziert.

Dienstag, 10. August 2010

Standortbestimmung – N 05°48.964' – E 000°36.832'

„Befonu, befonu“, schallt uns auch nach einer Woche der Ruf entgegen, wenn wir durch Big Ada (Karte) laufen. Daran wird sich wohl auch die nächsten fünf Monate nichts ändern. Nur daran gewöhnen werden wir uns wahrscheinlich. Und auch daran, dass wir hier immer auffallen werden. Denn bisher waren wir noch nie in einem Land, in dem man nur durch seine bloße Anwesenheit so auffällt, wie es in Ghana ist. Diese Tatsache ist, neben dem Klima, sicherlich das Ungewohnteste hier.

Sonntag, 8. August 2010

Befonu

So werden wir ständig genannt, seitdem wir in Big Ada im Südosten Ghanas angekommen sind. Vor allem von kleinen Kindern, die sich einfach freuen, einen "weißen Mann" zu sehen. Manchmal werden "Befonus" auch tollkühn angesprungen, um ihre seltsame Haut zu berühren. Untertauchen ist hier unmöglich – man fällt auf, ob man will oder nicht.
So wie uns der Befonu-Ruf die nächsten vier bis fünf Monate durch die Straßen Ghanas begleiten wird, soll dieser Blog in kleinen Beiträgen über unsere Erlebnisse hier berichten.