tag:blogger.com,1999:blog-383026671919115912024-03-05T09:24:35.705+00:00Befonu in GhanaMiSuhttp://www.blogger.com/profile/03488722655122163180noreply@blogger.comBlogger13125tag:blogger.com,1999:blog-38302667191911591.post-46013340818811309632011-01-12T11:53:00.002+00:002011-01-12T11:54:18.285+00:00Abschied aus GhanaSeit zwei bzw. sechs Wochen sind wir nun wieder in heimischen Gefilden und stellen fest, dass obwohl wir uns schnell wieder daran gewöhnen in Deutschland zu sein, uns am Anfang doch einiges komisch vorkam.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjzERgsy65-vqw4KV4QrcGXcCmvspMktyL5Fcqud8QuQPnIefAhp5bfYC0kOb6qYlvGkRvVYIWc411gZ9rUAt0HERSBrf9Tp__cPZnsLSUnKkq1Ti37AsznrGc7pcSm_ZpLkkqAALyV9g/s1600/100_5328_klein.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; cssfloat: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="239" n4="true" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjzERgsy65-vqw4KV4QrcGXcCmvspMktyL5Fcqud8QuQPnIefAhp5bfYC0kOb6qYlvGkRvVYIWc411gZ9rUAt0HERSBrf9Tp__cPZnsLSUnKkq1Ti37AsznrGc7pcSm_ZpLkkqAALyV9g/s320/100_5328_klein.jpg" width="320" /></a><br />
Der Temperaturunterschied von 40 Grad und mehr war ein Schock, aber abgedichtete Wohnungen und Heizungen helfen und wir genießen es, ohne schlechtes Gewissen drin bleiben zu können. Die Tatsache, dass plötzlich (fast) alle Menschen in der Umgebung weiß sind und man selbst überhaupt nicht mehr auffällt irritiert erst einmal, aber man gewöhnt sich natürlich viel schneller daran als an die Sonderrolle, die wir in Big Ada gespielt haben. Die für Deutschland normale Anonymität ist auch ungewohnt, aber ein gewisses Maß an Privatsphäre, für das wir in Ghana regelrecht kämpfen mussten, ist sehr angenehm. Und die allgegenwärtige Hilfsbereitschaft und Offenheit, die wir dort erlebt haben, konnten wir kurz nach Weihnachten auf den vereisten Straßen Berlins an jeder Straßenecke weitergeben, denn es waren unzählige Autos aus ihren Parklücken zu schieben. <br />
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Wir haben in Ghana sehr viel gelernt und sind dankbar für die Zeit, die wir dort verbringen konnten und die Erfahrungen, die wir gemacht haben. Und irgendwann kommen wir zurück…MiSuhttp://www.blogger.com/profile/03488722655122163180noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-38302667191911591.post-4389500727694740122010-12-24T14:01:00.001+00:002010-12-24T14:03:14.529+00:00Yamkisten und Schweine auf dem VoltaseeDer Motor tönt monoton und laut in den Ohren, überall laufen Kinder entlang und die Gerüche der Bordküche steigen in die Nase. Der Blick richtet sich auf das glatte Wasser, das Land am Horizont und die bunten Fischerboote, die uns begegnen.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiEJIz3tPS3dQWS60vEvuPT5_80UR5fXLoz33Ncch6wy3DI9Q_HGYVNPsmBP500xXtJXDIA5YtP2VzcZ5v91Kzi6j2ww0kS-bILFGn2lSymPl3331WYPVEoBOgnUaQdxZtvrQaJxSL5vA/s1600/14_F%25C3%25A4hre_1.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiEJIz3tPS3dQWS60vEvuPT5_80UR5fXLoz33Ncch6wy3DI9Q_HGYVNPsmBP500xXtJXDIA5YtP2VzcZ5v91Kzi6j2ww0kS-bILFGn2lSymPl3331WYPVEoBOgnUaQdxZtvrQaJxSL5vA/s320/14_F%25C3%25A4hre_1.JPG" width="238" /></a>33 Stunden dauert die Reise auf dem Voltasee von Akosombo im Süden nach Yeji im Norden Ghanas. Wenn man von dieser Fahrt etwas mitnimmt, dann ist es Ruhe und Entspannung. Die Langsamkeit der Fähre und das ewige Warten an den Häfen lehren es einem. Und das begann schon vor Abfahrt. Weil es hieß, dass man die Tickets frühzeitig kaufen muss, war ich schon sechs Stunden vorher am Hafen, um das Ticket zu kaufen, was ich auch eine halbe Stunde vor Abfahrt noch bekommen hätte.<br />
Halb Passagier-, halb Frachtfähre gibt es neben der 2. und 3. Klasse auch zwei Kabinen der ersten Klasse, die die einzigen Betten des Schiffes enthalten. Neben den Passagieren fahren eine Unmenge an leeren Yamkisten, zwei LKW, jede Menge Essen, drei Schweine und am Ende auch noch eine Kuh mit. Die Reisenden sind zum großen Teil Frauen und Kinder sowie ein paar ausländische Rucksacktouristen.<br />
Wer sich auskannte, hat sich gleich zu Beginn der Fahrt eine Bank oder einen Tisch mit Gepäck oder einem Tuch reserviert. Wer sich nicht auskannte – so wie ich – musste nehmen, was blieb. In meinem Fall eine Holzbank auf dem Oberdeck und selbst das war noch Glück, denn die, die später zustiegen, mussten mit dem Boden Vorlieb nehmen.<br />
Die Nacht war lang und hart und zum ersten Mal angenehm kühl wegen der Seebrise. Nur das Tuch zum Zudecken musste ich immer wieder festklemmen, weil es sonst weggeweht wäre. Schon halb 6 Uhr morgens war die Nacht vorbei – mit einem spektakulären Sonnenaufgang über dem See, der für die harte Nacht entschädigte.<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj2Q8FNWbDMGZHPp0b3aaLKTqq5kDG2dGNe00jKYRROFDoEdKtWcfQcxuyeS-gdfgqYhYqmu8hSxNh2zg5AQunF5uMclgHDU6CJCPhEAdgUICWv8mwAbw6GSqBi63ciQPOCBt59xeE-Og/s1600/14_F%25C3%25A4hre_3.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj2Q8FNWbDMGZHPp0b3aaLKTqq5kDG2dGNe00jKYRROFDoEdKtWcfQcxuyeS-gdfgqYhYqmu8hSxNh2zg5AQunF5uMclgHDU6CJCPhEAdgUICWv8mwAbw6GSqBi63ciQPOCBt59xeE-Og/s320/14_F%25C3%25A4hre_3.JPG" width="320" /></a></div>Unterwegs gab es vier Zwischenstopps zum Ein- und Ausladen der Fracht und der Passagiere, wobei die geplanten 15 Minuten Stopp sich schnell mal auf drei Stunden ausdehnten. <br />
Im Laufe der Fahrt auf dem größten künstlichen Stausee der Welt kann man beobachten, wie sich die Landschaft immer mehr von Regenwald in Savanne verwandelt. Der See wurde zur Energieversorgung Ghanas aufgestaut, wofür zwei Dämme, in Akosombo und Kpong gebaut wurden. Dieses ehrgeizige Projekt des damaligen Präsidenten und Volkshelden Kwame Nkrumah hatte zu jeder Zeit viele Kritiker. Das ist auch gut nachvollziehbar, wenn man bedenkt, wie viele Dörfer für das Projekt umgesiedelt werden mussten und dafür nie eine Entschädigung bekamen.<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi4qfj9zRycWL8Ex_NiYgah4r87V_ZLvwQXGhMtBOUHBvfw7S-ca-7y_T4bo0Av0KG_7iClbf6MO1in7u_UW4lUdL9AtgqJBxyYrxpv4zUTmsvvNzJHfPlVerTZJtSknZjzSiW0-4Pogw/s1600/14_F%25C3%25A4hre_2.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi4qfj9zRycWL8Ex_NiYgah4r87V_ZLvwQXGhMtBOUHBvfw7S-ca-7y_T4bo0Av0KG_7iClbf6MO1in7u_UW4lUdL9AtgqJBxyYrxpv4zUTmsvvNzJHfPlVerTZJtSknZjzSiW0-4Pogw/s320/14_F%25C3%25A4hre_2.JPG" width="320" /></a></div>Doch trotz aller Kritik stellt der Voltasee und der Staudamm in Akosombo den größten Teil der Energieversorgung Ghanas sicher und versorgt zusätzlich noch einige Nachbarländer. <br />
Wie nicht anders zu erwarten war, kamen wir nicht einen Tag später abends, sondern in der darauf folgenden Nacht um 3 Uhr in Yeji an und mussten die Fähre sofort verlassen, weil sie „sofort“ weiterfährt. Als wir nach Sonnenaufgang drei Stunden später den Hafen verlassen, steht sie jedenfalls immer noch…MiSuhttp://www.blogger.com/profile/03488722655122163180noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-38302667191911591.post-3226395384246338192010-12-03T11:47:00.000+00:002010-12-03T11:47:39.776+00:00Eine Audienz beim HäuptlingObwohl Ghana eine parlamentarische Demokratie ist, sind die traditionellen Königs- und Häuptlingsstrukturen weiterhin von großer Bedeutung. Dabei steht die moderne, gewählte Regierung den traditionellen Häuptlingen und Clans gegenüber. Und obwohl die traditionellen Herrscher offiziell nur eine beratende Funktion innehaben, werden sie vor allen wichtigen politischen Entscheidungen auf höchster Ebene konsultiert. <br />
Auf höchster Ebene stehen verschiedene Könige von Volksstämmen, wie z.B. den Ashanti. Diesen Königen folgen Gebietshäuptlinge und denen wiederum die lokalen Häuptlinge eines Clans, die für die alltäglichen Angelegenheiten vor Ort zuständig sind. <br />
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<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEggleCzHJwi2QHcPd_6Gbp-0HM0XTUlRDEKBL9T7osh50ZKRP81LChPHoPmcRF3kkdlBgkKTmQw045nxt3_9T2rvJGSw7hwwGN4IThPh-Nprv38umka1GQZKdMpu1QJKZVYHcf9mqn2rg/s1600/Haeuptling_Festival.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEggleCzHJwi2QHcPd_6Gbp-0HM0XTUlRDEKBL9T7osh50ZKRP81LChPHoPmcRF3kkdlBgkKTmQw045nxt3_9T2rvJGSw7hwwGN4IThPh-Nprv38umka1GQZKdMpu1QJKZVYHcf9mqn2rg/s320/Haeuptling_Festival.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Häuptling während des Asafotufiami Festivals</td></tr>
</tbody></table>Einer dieser lokalen Häuptlinge, der Paramount Chief von Ada, wohnt ganz bei uns um die Ecke. Er ist der „große“ Häuptling, der für den gesamten District zuständig ist und diverse "kleine" Häuptlinge unter sich hat. <br />
Vor einer Weile haben wir eine Audienz bei diesem Häuptling erbeten, da wir die Erlaubnis brauchten, uns in den heiligen Wald zu begeben und einige Schreine dort zu besichtigen und die Geschichte dazu aufzuschreiben. Denn für unser Tourismusprojekt sind wir dabei, alle Attraktionen des Districts zu recherchieren um sie dann zu vermarkten. <br />
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Bei unserem ersten Besuch im Palast wurde uns gesagt, wir müssten den Häuptlingsassistenten für eine Audienz zwei Flaschen Schnaps („denn der Häuptling hat ja zwei Beine“!) abkaufen, die 30 Cedi kosten (also etwa 15 Euro). Nach kurzer Beratung beschlossen wir, die Flaschen auf dem Markt für die Hälfte des Preises zu kaufen. Ein paar Tage später gingen wir also mit unseren zwei Flaschen zum Palast und haben uns erneut den Assistenten des Häuptlings vorgestellt. Nach einigem Hin und Her wurde klar, dass eigentlich nicht die zwei Flaschen, sondern vielmehr die 30 Cedi für den Häuptling von Interesse sind. Ob wir denn wohl glauben, er wäre ein Alkoholiker? Lange Beratung, lange Warten und dann wurde gesagt, so könne man uns nicht in den heiligen Wald lassen. Wir sollen nächste Woche wiederkommen und die zwei Flaschen inklusive einem kleinen "Geschenk" mitbringen. So wurden wir entlassen, ohne zu wissen, was genau das Geschenk wohl sein sollte. <br />
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Und so geht es hier häufig. Zeitplanung ist sehr schwierig und immer wieder kommt etwas dazwischen. Nach einer Weile merkt man, dass man nur vorankommt, wenn man sich nicht auf seine Planung versteift, sondern immer flexibel auf aktuelle Entwicklungen eingeht.<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEilyWcwGenj2LMrWm7me7vNGCATHFbr0UvwCLJOXqS3BBtho0qLMtY1o32zGLO8Zf-K4l-sME5F5W8P5hli8s8wQx_M8EDl6a3uQ4c632gu6S39pMxMAOY4ZVmxMVkhmUbh6YqNP8g1ww/s1600/H%25C3%25A4uptling_Crocodile+Chief.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="174" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEilyWcwGenj2LMrWm7me7vNGCATHFbr0UvwCLJOXqS3BBtho0qLMtY1o32zGLO8Zf-K4l-sME5F5W8P5hli8s8wQx_M8EDl6a3uQ4c632gu6S39pMxMAOY4ZVmxMVkhmUbh6YqNP8g1ww/s200/H%25C3%25A4uptling_Crocodile+Chief.jpg" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Häuptling während des Asafotufiami Festivals</td></tr>
</tbody></table><br />
Und so waren wir nicht noch ein drittes Mal beim Häuptling, sondern haben herausgefunden, dass es im Ort auch einen Fetischpriester gibt, der sich mit dem heiligen Wald sehr gut auskennt, und uns für zwei Flaschen Schnaps ohne Geschenk dahinführen wird.<br />
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Leider haben wir den Wald bis heute nicht gesehen. Die Schnapsflaschen sind beim Priester abgeliefert, aber der Termin wird fast täglich verschoben. Zwei Wochen haben wir noch Zeit – es bleibt spannend, ob wir den Wald jemals sehen werden.MiSuhttp://www.blogger.com/profile/03488722655122163180noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-38302667191911591.post-10002537145157996882010-11-17T17:47:00.002+00:002010-11-21T14:56:16.559+00:00Ein Tag in Big AdaJeden Morgen, wenn wir gegen 8 Uhr gemeinsam frühstücken, sind die Kinder des Hauses schon längst in der Schule. Sie essen ihr Frühstück in der Schule und trommeln und singen anschließend gemeinsam. Die lebendigen Rhythmen dringen ab 07:00 Uhr aus einiger Entfernung gleichzeitig mit dem Summen unseres Weckers in unser Ohr.<br />
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<a name='more'></a>Viele Ghanaer stehen (sehr) früh auf. Wenn wir unsere tägliche Portion Bananen fürs Frühstück nicht schon abends gekauft haben, steht diese Besorgung morgens auf dem Plan. Big Ada wimmelt dann schon längst von Menschen und alle Verkaufsstände haben geöffnet. Üblicherweise werden Bananen erst nachmittags an den Ständen ausgebreitet, aber auf Nachfrage wird man gerne von der Bananenverkäuferin seines Vertrauens an deren Haustür geleitet, aus der sie dann die gewünschte Menge hervorzaubert. Wie so oft geht es auch hierbei nicht immer ohne Missverständnisse ab, denn vor allem ältere Menschen sprechen nicht immer die Amtssprache Englisch.<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh-Kbt2YoD3LxtpmcHiIFh4iO0HewD43wWv3H6qXbdIGWlMgLmr7MmLc3NXrjORD1lwYZO2jM0pQdHb5Bp3sfWbCR62LM7fUtsUZnHrJ21weOtB9KI3KmuAc5OjZyGaqIoUdBq_mcEcKA/s1600/Essensstand.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh-Kbt2YoD3LxtpmcHiIFh4iO0HewD43wWv3H6qXbdIGWlMgLmr7MmLc3NXrjORD1lwYZO2jM0pQdHb5Bp3sfWbCR62LM7fUtsUZnHrJ21weOtB9KI3KmuAc5OjZyGaqIoUdBq_mcEcKA/s320/Essensstand.JPG" width="320" /></a></div>Nach Geldübergabe und Warenannahme (beides gleichzeitig mit der rechten Hand!) bedanken wir uns freundlich mit dem Wort „Openo“ („Danke“ auf Dangme) und ernten dafür oft herzlichstes Gelächter. Wir nennen es den Openo-Effekt. Er stimmt jeden Verkäufer hier fröhlich, was wiederum uns ansteckt. Plötzlich versteht man sich.<br />
Die nun heitere Stimmungslage kann sich auf dem Weg zurück ins Haus, je nach Tagesform, wieder etwas eintrüben, wenn am Wegrand stehende oder sitzende Ghanaer mal wieder den „Befonu“-Ruf auspacken. Er ist niemals unfreundlich gemeint, klingt aber in unseren Ohren immer etwas ruppig und erfordert auf jeden Fall eine Rückmeldung (z.B. grüßen, winken (bei Kindern) oder wenigstens gucken). Die allseits frei herumlaufenden Ziegen, Schafe und Hühner verlangen da schon etwas weniger Aufmerksamkeit. Sie sind Teil einer tierischen Parallelwelt, die sich die inner- und außerstädtische Infrastruktur mit den großen Zweibeinern in beeindruckender Harmonie teilt. Nur stolpern sollte man nicht über sie, vor allem, wenn sie nachts mitten auf der Straße schlafen.<br />
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Während das ghanaische Frühstück hier meist aus flüssigem Porridge aus der Tüte besteht, ernähren wir uns zu früher Stunde vorzugsweise von halbfestem Porridge aus Haferflocken (leider importiert aus Deutschland), Wasser und den eben erstandenen Bananen. Gekocht wird der Brei in unserer Küche auf dem Gaskocher mit Gasflasche; neben dem kurzstümpfigen Holzkohlegrill die häufigste Kochmethode hier. <br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjlO0zHQemOSizEPHvmaeWE18bY23SsCyN6-DCRq8SsO5DF8ZwWMzBDEmtWttqWIuL-bjpFesGxW6CNo_ekCuQAtN8dEUKiCScym-8ur0oiGYejjiLwQ7pOETS7-vJYYlLBme1fCOo-LQ/s1600/Kueche.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjlO0zHQemOSizEPHvmaeWE18bY23SsCyN6-DCRq8SsO5DF8ZwWMzBDEmtWttqWIuL-bjpFesGxW6CNo_ekCuQAtN8dEUKiCScym-8ur0oiGYejjiLwQ7pOETS7-vJYYlLBme1fCOo-LQ/s320/Kueche.JPG" width="320" /></a></div>Auch sonst ist die Ausstattung einfach und spärlich, aber für die lokalen (und mittlerweile unsere) Bedürfnisse vollkommen ausreichend. Wir haben sogar fließend Wasser, was hier im Dorf nicht jeder von sich behaupten kann. Wer nicht ans Wassernetz angeschlossen ist, holt es aus dem Nachbarhaus oder von einem öffentlichen Hahn. Strom fließt dafür in Jedermanns Hütte in Big Ada - dafür hat die japanische Regierung durch finanzielle Unterstützung 1995 gesorgt.<br />
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Für den Frühstückstee kochen wir unser Luxusleitungswasser ordentlich ab. Brei und Tee nehmen wir draußen auf der Veranda bei, wie immer, 28 - 30°C und leichter Seebrise zu uns. Am Wochenende mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit unter Beobachtung und Füßescharren der Kinder des Hauses. Egal was die Befonus auf dem Teller haben, es bietet auf jeden Fall ausreichend Spannung für die Kids und schmecken tut's sowieso.<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhlqViMKUF6sQxiZbXAgcL7kt3PH43_slGXfpmka9rop0AU-Dn0mKZQAxyy0K55tWacCRUSQfx5YALGximmJGaAO-enSZOsztWg7i5NhV3EJp3ZlYxqxjgIDF4MkslbqDqQTrj6z2ZAOw/s1600/Bett.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhlqViMKUF6sQxiZbXAgcL7kt3PH43_slGXfpmka9rop0AU-Dn0mKZQAxyy0K55tWacCRUSQfx5YALGximmJGaAO-enSZOsztWg7i5NhV3EJp3ZlYxqxjgIDF4MkslbqDqQTrj6z2ZAOw/s320/Bett.JPG" width="320" /></a></div>Da der Standard hier im Haus generell vergleichsweise höher als in vielen Häusern und Hütten sonst im Dorf ist, gibt es auch eigene Duschen und ein WC. Die typische Wohnung hier scheint nach unseren bisherigen Beobachtungen aus zwei einfachen Zimmern mit Steinboden und Moskitonetzfenstern ohne Verglasung zu bestehen, wobei Möblierung kaum vorhanden ist. Das Wort Sicherheitsstandard gehört bisher sicherlich noch nicht zum aktiven Wortschatz, denn das braucht es bei dem friedlichen Miteinander auch nicht. Jeder kennt und grüßt jeden und bei möglichen Übeltätern vertraut man in der Regel auf Gottes oder Allahs gerechte Bestrafung.<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjHl09qNXdd6IvGwTkV3YA_wc9BEYAbtlFXenHDvk1Ba2cL6RaDJBIhKlfxja8bn6VkzJZufmv0cjZSUWFSqohLLPnNa__rmh9ShOwJ60ehGDX41dXu9cRrDf83D4VYAD68uFYp9o6Smg/s1600/Waeschewaschen.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjHl09qNXdd6IvGwTkV3YA_wc9BEYAbtlFXenHDvk1Ba2cL6RaDJBIhKlfxja8bn6VkzJZufmv0cjZSUWFSqohLLPnNa__rmh9ShOwJ60ehGDX41dXu9cRrDf83D4VYAD68uFYp9o6Smg/s320/Waeschewaschen.JPG" width="320" /></a></div>Während unserer Arbeit, die wir meist hier im Haus erledigen, steht als Pausenbeschäftigung oft Wäschewaschen auf dem Programm. Mit jedem Waschgang steigt die Erfahrung bei der Handwäsche und wir werden routinierter: Wasser erhitzen - Wäsche einweichen lassen - kräftig durchrubbeln - gut ausspülen - aufhängen. Zur Schmutzlösung wird entweder Kernseife verwendet, die man hier vom großen Stück geschnitten kauft, oder „Klin“-Waschpulver in kleinen Tütchen. So versiert wie unsere Mitmenschen hier sind wir aber doch lange noch nicht, denn man legt viel Wert auf eine anständige, gepflegte Bekleidung. Ob auf einer staubigen Straße, einem schlammigen Marktplatz oder mitten in der Savanne. Wo sich der gut ausgerüstete deutsche Abenteuertourist gerne in Zip-Trekkinghose zeigt, schwebt der Ghanaer oder die Ghanaerin in aller Selbstverständlichkeit durchaus in Anzug oder im perfekt gebügelten bunten Kleid seines oder ihres Weges - das Gepäck oder die Verkaufsware dabei sicher auf dem Kopf verstaut.<br />
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Nach dem Abnehmen unserer Wäsche hängen wir sie über die Leine in unserem Zimmer, da Textilien bei der hohen Luftfeuchtigkeit im Koffer nach einiger Zeit schimmeln würden. Einen Kleiderschrank gibt es ohnehin nicht. <br />
Eine weitere Pausenbeschäftigung ist Rasenmähen, das wir erst von den Kindern des Hauses lernen mussten, da hierbei mit der Machete gearbeitet wird. Unsere Bürohändchen haben natürlich sofort Blasen bekommen und im Endeffekt waren wir wohl keine besonders große Hilfe.<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgzIEl5nU0zA7gt3scWLqjmEMJsQAGxttQmD7QDg-WYqOGIIj_OCeiCPzfF5lu0yVTDLHzg_tFQ8V7os7hCx0d7W2l9xoRrJmMq26mtS8PMSwPyfAIoFFOh4yGbUOA60mRkGd8ogdEbkQ/s1600/Rasenm%25C3%25A4hen.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgzIEl5nU0zA7gt3scWLqjmEMJsQAGxttQmD7QDg-WYqOGIIj_OCeiCPzfF5lu0yVTDLHzg_tFQ8V7os7hCx0d7W2l9xoRrJmMq26mtS8PMSwPyfAIoFFOh4yGbUOA60mRkGd8ogdEbkQ/s320/Rasenm%25C3%25A4hen.JPG" width="320" /></a></div>Neben dem Rasenmähen sieht man alle Kinder hier noch viele weitere Tätigkeiten im Haushalt verrichten. Mit spätestens dem Eintritt des fünften Lebensjahres erledigen sie Einkäufe im Dorf und waschen routiniert Wäsche sowie Geschirr. Gleichzeitig ist der Respekt vor älteren Personen, selbst wenn der Altersunterschied nur Wochen beträgt, enorm. Der oder die Ältere hat in jedem Fall unangefochten das Sagen. Außer im Haushalt sieht man viele Kinder auch neben ihren Müttern oder ganz allein am Verkaufsstand stehen. So kauft der Siebenjährige auch mal ein Stück Seife beim Zehnjährigen und beide können kaum über den Ladentisch gucken. Die Selbstständigkeit der „Knirpse“ ist beeindruckend. In der Regel geht jedes Kind jedoch vor allem in die Schule, denn die ist erstens Pflicht und zweitens ist jedem hier von kleinauf das Privileg des Lernendürfens vollkommen bewusst. Gegen halb drei strömen sie dann in ihren Schuluniformen wieder heraus aus der Schule und färben die Straßen noch einmal bunter. Zurück hier im Haus springen unsere Kids dann gleich die Treppe hoch und suchen nach Unterhaltung an und um unseren Arbeitstisch.<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjdOeGKlQw-DRTafyXlu8xWJT7nlwLzCVQWN7CvSd-Nj7A6v4K8a9mApLcxi1C8TZGO-zmsYknzVrE9nkJQeRiLSeua3M8XP68cOs75a8WJIQlHEJT4YECqpshtfS4p49VsGmnOeYS9Yw/s1600/ArbeitsplatzDunkel.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjdOeGKlQw-DRTafyXlu8xWJT7nlwLzCVQWN7CvSd-Nj7A6v4K8a9mApLcxi1C8TZGO-zmsYknzVrE9nkJQeRiLSeua3M8XP68cOs75a8WJIQlHEJT4YECqpshtfS4p49VsGmnOeYS9Yw/s320/ArbeitsplatzDunkel.JPG" width="320" /></a></div>Abends führt uns erneut der Hunger in die Hauptstraße von Big Ada und wir schlendern vorbei an der Bar von „Barma“, die ganz in den Guinness-Farben (schwarz-gelb) gestrichen ist. Nach kurzem Talk mit Barma - er wäre enttäuscht, wenn wir nicht kurz anhalten - verabschiedet er uns abrupt mit „go come“ (frei übersetzt: „Bis später!!!“). So spontan die Menschen hier handeln, so spontan beenden sie oft das Gespräch. Und die imperative Ausdrucksweise verblüfft immer wieder. Man wird hier und da das Gefühl nicht los, herumkommandiert zu werden. Zeigt man seine Bereitschaft zum Teilen seines Essens nicht selbstständig durch „You're invited“ an, wird eben direkt nachgefragt: „Am I invited?“. <br />
Weiter im Dorfzentrum laufen wir an den gleichen Verkäufern vorbei, die schon heute früh auf den Beinen waren. Zum Teil schlafen sie nun an ihrem Verkaufsstand und man muss den ein oder anderen wecken, um einzukaufen. Sie verkaufen solange, bis sie den erwünschten Betrag an diesem Tag eingenommen haben. Es gibt kaum eine Trennung zwischen Leben und Arbeiten, beides findet gleichzeitig statt.<br />
<br />
Bei vielen Dingen des täglichen Lebens wissen wir nicht, ob diese nur geschehen, weil wir erstens Befonus sind und zweitens auf dem Dorf wohnen. Einige, wie z.B. die verstärkte Kontaktaufnahme mit Sicherheit. Ganz allgemein erleben wir aber krasse Gegensätze zwischen Tradition und Fortschritt, arm und reich, Dorf und Stadt. Es gibt noch viel zu erleben, zu lernen und zu verstehen.MiSuhttp://www.blogger.com/profile/03488722655122163180noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-38302667191911591.post-9772422296568929982010-11-02T15:03:00.001+00:002010-11-02T15:05:45.848+00:00Traditionelle Religion...... spielt in der ghanaischen Kultur trotz der eifrigen Missionierung der Europäer nach wie vor eine sehr große Rolle. In nahezu jedem Dorf gibt es einen oder mehrere Schreine und der Glaube an die verschiedenen Götter ist weiterhin präsent. Sobald jemandem etwas zustößt, was er sich nicht erklären kann, wird eine höhere Gewalt verantwortlich gemacht. Und bei Bedarf wird die lokale Heilerin kontaktiert.<br />
<br />
<a name='more'></a><br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><img border="0" height="272" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjksQIDSvgj4gziCVbKsWz4SSXY2unfLwGT9XgPBeZDdgArFkL3aNzgAoVWBmZCsE8Kt2-2NDmJa8zLcM3pAmu2RGvX8qvvwepjvoBrZf4dh5gFo67cMaVW1S8_2F8_uwTs8JEpH7rGcw/s320/Tradition_Schild_klein.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" width="320" /></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Lösungen für alles: "Total Solutions"</td><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><br />
</td></tr>
</tbody></table><br />
Um zu unserer auserwählten Heilerin und Fetischpriesterin zu gelangen, mussten wir zuerst den Volta mit einem Boot überqueren. Das bedeutet in Ada, dass man diverse Bootsfahrer anruft und fragt, wer heute fährt und sich dann an den Fluss setzt und wartet. Denn Boote – ebenso wie Tro-Tros – fahren erst ab, wenn sie voll beladen sind. <br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjksQIDSvgj4gziCVbKsWz4SSXY2unfLwGT9XgPBeZDdgArFkL3aNzgAoVWBmZCsE8Kt2-2NDmJa8zLcM3pAmu2RGvX8qvvwepjvoBrZf4dh5gFo67cMaVW1S8_2F8_uwTs8JEpH7rGcw/s1600/Tradition_Schild_klein.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"></a></div><br />
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgy1Qp8Y1LTgzGVs_gFClxKDcHEa4On7pAaMYyaZ1fq9DEOX84EHBXOl44AWcUTIyfMiXqxi2JK_N5arrnlpORRAwPxkDTI4BsmJFDM9PKN1V9PKNY4eZe9X9hgpQVDN5BeAFoaC-iTcw/s320/Tradition_Schrein_klein.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" width="320" /></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Schrein</td></tr>
</tbody></table> Auf der anderen Voltaseite, in Anyanui, erwartet uns ein Guide, der uns ins Nachbardorf zu „Mamishie Rasta“ bringt. Dort angekommen ziehen wir zuerst unsere Flip-Flops aus und tragen uns ins Gästebuch ein – mit genauer Ankunftsuhrzeit, was einen interessanten Gegensatz zur sonstigen Zeitlosigkeit in Ghana darstellt. Im Haus der Heilerin sitzen auf dem Boden verstreut Menschen, die trommeln, Menschen, die nähen, Kinder, die spielen und fernsehen und dann uns anstarren, während wir auf eine Bank gesetzt werden und das obligatorische Wasser angeboten bekommen. So wie es üblich ist, wenn man zu Gast in einem ghanaischen Haus ist. <br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgy1Qp8Y1LTgzGVs_gFClxKDcHEa4On7pAaMYyaZ1fq9DEOX84EHBXOl44AWcUTIyfMiXqxi2JK_N5arrnlpORRAwPxkDTI4BsmJFDM9PKN1V9PKNY4eZe9X9hgpQVDN5BeAFoaC-iTcw/s1600/Tradition_Schrein_klein.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"></a></div><br />
Bei hochangesehenen Persönlichkeiten, wozu auch traditionelle Heiler gehören, müssen ganz bestimmte Rituale ausgeübt werden, wenn man mit ihnen zu tun hat. So ist der Begrüßungsprozess lang und kompliziert und leider auch auf Ewe, so dass wir nichts verstehen. Wir werden dann zu ihren Krokodilen geführt, nachdem wir uns unserer Oberteile entledigt hatten. Ursprünglich war es einem nur mit einem Tuch bekleidet gestattet, einen Schrein zu betreten, doch inzwischen wurden diese Regeln etwas gelockert und wir mussten nur das Shirt gegen ein Tuch austauschen. Die Krokodile, die wir dann sahen, sind für die Diagnose der Heilerin sehr wichtig, denn Mamishie Rasta befragt die Krokodile nach der richtigen Heilmethode. Das kann alles sein, von Tinkturen für die Haut über Kräuter zum Essen oder Trinken bis hin zu einem Pulver, dass auf eine Wunde aufgetragen wird. <br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg_OHHTxtD0jB8iXyU9o6iF9RVWtF6lxA2XQXphFV3NuTH_UjTAqH3e4uExx2xsU-B1Sdm3lUOYRAaL1CW6RffnKWBs2p0mKkoTVuS_gIGJY8Bo8KsOlAPVO8-2cS9_PajqabxBofxkeQ/s1600/Tradition_Touri_klein.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"></a></div><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg_OHHTxtD0jB8iXyU9o6iF9RVWtF6lxA2XQXphFV3NuTH_UjTAqH3e4uExx2xsU-B1Sdm3lUOYRAaL1CW6RffnKWBs2p0mKkoTVuS_gIGJY8Bo8KsOlAPVO8-2cS9_PajqabxBofxkeQ/s320/Tradition_Touri_klein.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" width="240" /></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Mamishie Rasta und 2 Befonus</td></tr>
</tbody></table>Neben Heilungen wird Mamishie Rasta auch für Anfragen und Probleme sonstiger Art aufgesucht. Fischer kommen z.B. zu ihr, um einen besseren Fang zu erbitten, andere kommen, um ihre Kinderlosigkeit „behandeln“ zu lassen und wieder andere, weil sie arbeitslos geworden sind. Für die Dienstleistungen gibt es zwar keine festen Preise, aber das was üblicherweise gezahlt werden muss, übersteigt oft das Monatsgehalt des „Patienten“. Doch der Preis wird freizügig gezahlt, denn nach dem traditionellem Glauben bekommt man das, was man gibt, um ein Vielfaches zurück. <br />
<br />
Da wir die Heilerin und ihren Schrein gern in unser Tourismusprogramm aufnehmen wollten, waren wir noch ein zweites und drittes Mal bei ihr zu Besuch. Beim zweiten Mal hatten wir die Ehre, ins Innere ihres Wohnhauses geladen zu werden. Dort wurden zunächst die üblichen Höflichkeiten ausgetauscht und danach das Anliegen vorgetragen (immer mit Dolmetscher, da die Heilerin aus traditioneller Verbundenheit Ewe spricht und nicht Englisch). Während der gesamten Unterhaltung liefen Musikvideos im Fernsehen, die von allen Beteiligten immer wieder interessiert angeschaut wurden. Was für uns wie ein unmöglicher Mix des Traditionellen mit der Moderne wirkte, war für die anwesenden Ghanaer völlig normal. <br />
<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg5yNrBgO5kRR3iW2CcFNLIibO4h1LePbRWgGMVJK1nQqkq81gQsE6nsk4TXu0k8eJTDLL_EPuxfFnx5q3HQYJnp_ZzAXftmF3SrDmYig2xq8KfG3T1EDqneeaBkOWxMNkU8bVtGxQ4qg/s1600/Tradition_Tanz_klein.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"></a></div><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg5yNrBgO5kRR3iW2CcFNLIibO4h1LePbRWgGMVJK1nQqkq81gQsE6nsk4TXu0k8eJTDLL_EPuxfFnx5q3HQYJnp_ZzAXftmF3SrDmYig2xq8KfG3T1EDqneeaBkOWxMNkU8bVtGxQ4qg/s320/Tradition_Tanz_klein.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" width="320" /></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Tanz bei einer traditionellen Beerdigung</td></tr>
</tbody></table>Leider haben traditionelle Schreine in Westafrika auch eine sehr traurige und erschreckende Geschichte. Seit langen Zeiten war es üblich, für eine Straftat, wie z.B. einen Diebstahl oder eine Lüge zu büßen, indem ein Mädchen der Familie zu einem Schrein geschickt wurde, um diesem und den Göttern zu dienen. Das konnte – je nach Härte der Straftat – ein Jahr oder auch 40 Jahre dauern. Während dieser Zeit hatte das Mädchen keinen Kontakt nach außen, keine Rechte und auch keine Chance auf eine Flucht. In den meisten Fällen wurden die Mädchen zusätzlich noch von den Priestern der Schreine missbraucht. Und das alles, obwohl sie selbst nichts Unrechtes getan haben. Die Schuld zog sich durch die gesamte Familie. Denn wenn es dem Mädchen doch gelang zu fliehen oder es starb, musste eine Schwester geschickt werden. <br />
Trotz eines gesetzlichen Verbotes im Jahr 1998 gibt es noch immer Schreine, in denen die alte Tradition im versteckt weitergeführt wird. Doch die große Mehrheit der Mädchen wurde befreit und versucht, sie wieder in die Gesellschaft zu integrieren. In unserem District z.B wurde für sie eine Schule gebaut, in der sie eine Ausbildung erhielten, um ihnen nach den Qualen ein normales Leben zu ermöglichen. Auch wurde viel dafür getan, die Öffentlichkeit auf diese überkommene Tradition hinzuweisen und die Befreiung der Mädchen zu erreichen.MiSuhttp://www.blogger.com/profile/03488722655122163180noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-38302667191911591.post-44281692825508755022010-10-20T19:13:00.003+00:002010-10-20T19:47:21.517+00:00Fufu, Banku und TobeeUnsere Kurzstudie belegt, dass es in der ghanaischen Küche fünf Hauptbestandteile gibt, die immer wieder beliebig kombiniert werden: Mais, Reis, Kassava, Kochbanane und Bohnen. Was irgendwie einseitig klingt ist doch erstaunlich vielseitig. Und auch nach 12 Wochen entdecken wir immer noch neue kulinarische Genüsse in unserem Dorf. <br />
<i><br />
<b>Fufu und Banku</b></i><br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgCuGtXVhSffE8emlhJ3MQVC693aWL0ra1oSdc1rxBZTTeNDiuLmgNHiinGJYuJVinI6Y4HAksiuOEXqGKx-hPh7LXxQyZpahJaRobSwzSEBAYC-ig0rExfLu-gLVV4xbb0lIPpKD2VpA/s320/Essen_Fufu.JPG" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" width="320" /></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Fufu stampfen</td></tr>
</tbody></table>Unbestrittenes Nationalgericht Ghanas ist Fufu, bestehend aus Kassava (einer Wurzel so ähnlich wie Yams) und Kochbanane, der sehr lange mit einem Holzpflock gestampft und danach zum Kloß geformt wird. Dieser Kloß wird in einer Suppe zusammen mit Fisch, Ziegenfleisch oder Hühnchen serviert. Das Ganze wird mit der Hand gegessen, wobei man mit der rechten Hand (die linke wird nämlich auch heute zum Teil noch für andere Dinge verwendet!) ein Stück von dem zähen Kloß abzupft, ihn in die Suppe taucht und dann in den Mund steckt.<br />
<br />
<br />
<a name='more'></a><br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhkCQFi1u2jSxmBkRNmzwsdsPXyaw58jCpwk9uy2PRhS6j3GeO2cfPEe3E2RgYpYwZvt5nB7tJ8gAeMxo1uUurfJ-KG-By16ATqyXhNhp5TpZRR6HuxXdbg9Nm7dtdUu9v_sXl0kgEluw/s320/Essen_Banku.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" width="320" /></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Banku</td></tr>
</tbody></table>Ein weiteres beliebtes Gericht ist Banku, ebenfalls ein Kloß aus Kassava und Mais, der etwas weniger zäh aber dafür säuerlich ist und auch in einer Suppe mit der Hand gegessen wird.<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhkCQFi1u2jSxmBkRNmzwsdsPXyaw58jCpwk9uy2PRhS6j3GeO2cfPEe3E2RgYpYwZvt5nB7tJ8gAeMxo1uUurfJ-KG-By16ATqyXhNhp5TpZRR6HuxXdbg9Nm7dtdUu9v_sXl0kgEluw/s1600/Essen_Banku.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"></a></div><b><i>Street Food</i></b><br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><img border="0" height="145" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEirymVM5CHHoYWLsn9KjLKO-drGD6Xb_TBM4DG5A-CJbIF-WQ37U4pq8117NhQH55wo_xGATxcieS5qOTYeAmqWjdIwD631C1slHRO7EOnKMnUCAGVIMmErOO057vNImO3jQOuFjUknEg/s400/Essen_2_Kenkey_Reis.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" width="400" /></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Links: Kenkey mit Pepper; Rechts: Reis, Bohnen und Spaghetti</td><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><br />
</td></tr>
</tbody></table><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><img border="0" height="147" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg3Clhs7w-bawyftgi-MHtzwwgLgnec-bYGMcxLKhPxWy4xmuDNQcN50E18uEnrA7V_0dfa9apXaWAFw32lrUtHtTmHzWXCc4j1m1tXMnJdTGDG-Lt8qHZXpY1hOefnLkcnOPJBEN-Fvg/s400/Essen_2_Reis_RedRed.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" width="400" /></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Links: Reis mit Bohnen; Rechts: Red-Red</td></tr>
</tbody></table>Entlang der Straßen im Dorf gibt es Stände, an denen man die verschiedensten essbaren Dinge bekommt. Fufu wird vor Ort gestampft, aber die meisten anderen Gerichte werden vorgekocht und dann in einer großen Schüssel mit einer Tüte als Abdeckung auf der Straße verkauft. Da gibt es zum Beispiel Reis mit Bohnen oder Salat, Red-Red (Bohnen mit geraspelter und gerösteter Kassava und fritierter Kochbanane) und Kenkey (Mais im Kloß, serviert im Maisblatt). Ganz wichtig bei fast allen Gerichten ist der „Pepper“, eine selbstgemachte, scharfe Soße, die – wenn man Glück hat – nicht nach Fisch schmeckt, sondern nur verdammt scharf ist.<br />
<br />
<b><i>Snacks</i></b><br />
Auf den Köpfen der Frauen werden den ganzen Tag über verschiedene Snacks durch den Ort getragen. Tobee (krapfenähnliche Bällchen aus Kassava, Kochbanane oder Weizen) und „Ghana Fries“ (frittierte Kochbananen und Yams mit scharfer Soße) sagen uns sehr zu. Und natürlich das Obst: Bananen, Orangen zum Aussaugen, Melonen, Ananas und Kokosnüsse sind gerade reif und überall zu haben. Die Mangos hängen bei uns auf dem Hof am Baum und wir schauen ihnen beim Wachsen zu.<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><img border="0" height="146" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjy93dfAHse3qREcAXbDrcLXSCtKiuJF4pIi1FMurvrDOiUlTqDfdzhoy2WfjqOpwZ4isDVdTxf5uLEqxC517uSDfoirQLjaWMq0dW4uetwi68yKz-h6ocQB0zbfAVwsA2lu_gRZ5IHoA/s400/Essen_2_Baellchen_GhanaFries.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" width="400" /></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Links: Bällchen auf dem Kopf; Rechts: "Ghana Fries"</td></tr>
</tbody></table>Besondere Freude haben wir auch am Einkaufen aus dem Tro-Tro heraus. Kurz vor Abfahrt an der Station oder im Stau in Accra kann der Großeinkauf aus dem Busfenster heraus erledigt werden. So können nicht nur Lebensmittel jeder Art, sondern auch Tische, Spiegel, Fußbälle und Kleidungsstücke erworben werden. Essensvorbereitungen für längere Fahrten erübrigen sich dadurch vollständig.<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><img border="0" height="147" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgIeWxWlLAM-pMU8knQSAtzTw32uNaiMtwMoi2VXzzW8zIEradtPvu1bxF6cmohEhks5cdxu6CYSKgSCpmc3y5JvP__rVvDslFdxRGTkRESBEzlIciwb23k5o_nx_KzGLEe5wrnkIn4og/s400/Essen_2_TroTro.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" width="400" /></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Links: "Drive In"; Rechts: "Drive In": Blick aus dem Tro-Tro</td></tr>
</tbody></table><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgIeWxWlLAM-pMU8knQSAtzTw32uNaiMtwMoi2VXzzW8zIEradtPvu1bxF6cmohEhks5cdxu6CYSKgSCpmc3y5JvP__rVvDslFdxRGTkRESBEzlIciwb23k5o_nx_KzGLEe5wrnkIn4og/s1600/Essen_2_TroTro.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"></a></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"></div><br />
<b><i>Frühstück</i></b><br />
Zum Frühstück isst der Ghanaer typischerweise „Coco“, ein sehr flüssiger Brei aus Mais, der zusammen mit Weißbrot gelöffelt wird. Leider gibt es das, was wir als Frühstück bezeichnen würden erst am Abend. Allabendlich, wenn es dunkel wird (also gegen 18 Uhr), macht unser Lieblingsfrühstücksstand auf, brät Gemüseomelette auf seinem Holzkohlegrill und verkauft Tee, Kaffee und Kakao. <br />
<br />
<i><b> </b></i>Egal welche Mahlzeit, man bezahlt zwischen 15 und 50 Cent für einfache Gerichte (Kenkey, Banku, Fufu und Red-Red) und zwischen 1 und 2 Euro für größere Gerichte (z.B. Reis mit Salat und Hühnchen). <br />
<br />
<i><b> </b></i><i><b>Take-Away</b></i><br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><img border="0" height="150" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhujQa2sPtq9we2jWJp6wSD7onp1SaZJlSpoWlg2kLJfesy2Pu6WQS4NFhe-jHuzDbeCri93F4ZeGPbbW2L9eD1ElqgRCiGU4cHXaElBkMZgzhC0NTTZEhaqgCGQKtW3AYfFehpxWa2_A/s200/Essen_Wasser.JPG" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" width="200" /></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Beutelwasser</td></tr>
</tbody></table><i><b> </b></i>Will man sein Essen mitnehmen, wird es – egal ob flüssig oder fest – in Tüten verpackt. Man kann es dann Zuhause auf einen Teller schütten, es mit der Hand aus der Tüte essen oder – am praktischsten – ein kleines Loch in die Tüte beißen und den Inhalt aussaugen.<br />
Auch in Tüten kommt das Trinkwasser daher. Wurde es früher auf der Straße in Bechern zum sofort austrinken verkauft, ist man aus gesundheitlichen Gründen vor einiger Zeit auf eingeschweißte Wassertüten umgestiegen. <br />
<br />
<br />
<i><b></b></i><br />
<i><b>Notlösung</b></i><br />
Und wenn es mal zu viel wird mit dem ghanaischen Essen geht man halt zu Marita. Marita ist angeblich diejenige im Ort, die am besten europäisch kochen kann. Das wurde uns gleich bei unserer Anreise mitgeteilt. Sie besitzt ein kleines Restaurant, wo man täglich Nudeln und andere heimische Genüsse zu sich nehmen kann. Zu vergleichsweise hohen Preisen, aber die verzweifelten Befonos zahlen es schon. Ein Belgier, den wir dort getroffen haben, hat sie sogar engagiert, um bei ihm im Hotel für ihn zu kochen. <br />
So weit wird es bei uns wohl nicht kommen, auch wenn uns Gemüse und feste Nahrung in „kloßloser Form“ etwas fehlt. Nach einen kleinen Tief zwischendurch freunden wir uns inzwischen immer mehr mit dem lokalen Essen an und bleiben auf der Suche nach weiteren Kombinationsmöglichkeiten.MiSuhttp://www.blogger.com/profile/03488722655122163180noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-38302667191911591.post-76669137733801002292010-09-30T19:16:00.000+00:002010-09-30T19:16:13.996+00:00TogoWarum man mit einem Visum, ausgestellt für ein halbes Jahr, bei Einreise nach Ghana einen Stempel mit nur 60 Tagen Aufenthalt bekommt werden wir wohl nie verstehen. Die Auswirkungen dieses Stempels sind allerdings klar: Wir müssen entweder alle zwei Monate unser Visum in Accra verlängern lassen oder zwischendurch nach Togo ausreisen.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhVulU_dsK-WlRBqVSe2fa_yTs89AKXViqm3rg6qwFZIY_uUULC4ElbqZ5lqEzco_HSxVvWIcCe_V3NC2ByoUTSJ4B5IzeqSRZXyTkGT66o5CJXv4a8qUGw1M2jpxsjC5qG-t_j_c0izQ/s1600/Togo_Schlamm.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhVulU_dsK-WlRBqVSe2fa_yTs89AKXViqm3rg6qwFZIY_uUULC4ElbqZ5lqEzco_HSxVvWIcCe_V3NC2ByoUTSJ4B5IzeqSRZXyTkGT66o5CJXv4a8qUGw1M2jpxsjC5qG-t_j_c0izQ/s320/Togo_Schlamm.jpg" width="320" /></a></div>Auf der Karte sieht es so aus, als wäre Lomé, die Hauptstadt Togos, gleich um die Ecke. Doch die knapp 100 km zogen sich ganze fünf Stunden in die Länge. Erschwert wurde die Fahrt auf der „Straße“, die ab halber Strecke ausschließlich aus Löchern zu bestehen schien, durch den starken Regen, der die Löcher füllte und die Straße in einen Fluss zu verwandeln versuchte. Das Thema Straße in der Volta-Region hatten wir ja schon kurz negativ kommentiert - aber die Regierung ist am Planieren und Asphaltieren.<br />
Um in die ehemalige deutsche und dann französische Kolonie einzureisen, muss an einem Bretterverschlag im Schlamm ein Einreiseformular ausgefüllt werden. Der Grenzbeamte füllt ganze zwei Seiten des Reisepasses mit Visum, Stempeln und Vermerken und wir müssen 20.000 CFA (ca. 15 Euro) Gebühr bezahlen. Das Geld wird praktischerweise direkt neben dem Bretterstand von einer „Wechselstube“ in Form eines Menschen mit großen Geldbündeln verschiedener Währungen gewechselt. Zum Glück wissen wir bis heute nicht, wie der eigentliche Wechselkurs gewesen wäre.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj_CMg43xNGg0aFlyZmcEfzX1Uz3fLEVMDw9k5Nua2m2wis2LnYcMTuHrA_kPdOslAyjVHdN3dmClbxxVlSfg38nVtUCfXX9wzGmh_q-aHtSb_Xdg78BAQb9TY5ARyd01piDaj3_cwLKg/s1600/Togo_Strand.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj_CMg43xNGg0aFlyZmcEfzX1Uz3fLEVMDw9k5Nua2m2wis2LnYcMTuHrA_kPdOslAyjVHdN3dmClbxxVlSfg38nVtUCfXX9wzGmh_q-aHtSb_Xdg78BAQb9TY5ARyd01piDaj3_cwLKg/s320/Togo_Strand.jpg" width="240" /></a></div>Auch wenn wir das den Ghanaern nie erzählen dürften, fanden wir Lomé sehr schön, irgendwie europäischer als Ghana. Neben Straßennamen mit Hausnummern, Hinweisschildern in der Stadt und einem müllfreien Strand waren wir vor allem von den kulinarischen Genüssen begeistert. Hätten wir das vorher bedacht, hätten wir das Land vielleicht nach den früheren Kolonialherren ausgesucht. Traumhaftes französisches Baguette, das an jeder Straßenecke mit verschiedenen Aufstrichen verkauft wird, Couscous und überhaupt verschiedene Gemüse- und Salatsorten, was wir schon etwas vermisst hatten.<br />
Schade, dass wir hier im Land des britischen Weißbrotes wohnen!<br />
Zur Ehrenrettung Ghanas wollen wir aber anbringen, dass sich Togo offenbar besonders bemühte, uns zu überzeugen, indem es uns zufällig in die schicksten Ecken seiner Hauptstadt leitete.<br />
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Am Sonntag nachdem wir uns Lomé in der kurzen Zeit dort etwas näher angesehen haben, kamen wir kurz vor der Abreise noch in den Genuss, das traditionelle Getränk Tukutu kennenzulernen.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh_KhyphenhyphenKARW1_dbrD1pXk19q0unutRZPbBaAV9Jvm1UhuZaL6KVqfdgxV1fsgix_jr7QZ6-hXLgycx2KtMkTzd3Lw55SPzismyGFtyNGuGvPskHCTDrdT2zdejh_Rghd0IvVQKi33BNDkA/s1600/Togo_Tukutu.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh_KhyphenhyphenKARW1_dbrD1pXk19q0unutRZPbBaAV9Jvm1UhuZaL6KVqfdgxV1fsgix_jr7QZ6-hXLgycx2KtMkTzd3Lw55SPzismyGFtyNGuGvPskHCTDrdT2zdejh_Rghd0IvVQKi33BNDkA/s320/Togo_Tukutu.jpg" width="320" /></a>Jules hat uns auf der Straße angesprochen und, soweit wir das mit unserem beschränkten Französisch verstanden haben, wollte uns in die Bar seiner Familie einladen. Dort saßen schon ca. fünf Togolesen mit leichter Schlagseite, zwischen die wir auf die Bank gequetscht wurden. Sofort hatten wir jeder eine Schüssel Tukutu vor uns, das mitten in der Bar aus einer Regentonne geschöpft wurde. Es wird in einer Kalabasse serviert, die mit einem Deckel gegen die Fliegen geschützt war und auf einem kleinen Sockel auf dem Boden vor uns stand. Wir hoben die Deckel an und sahen die Flüssigkeit darin vor sich hinblubbern. „Nein, Alkohol ist nicht drin“, antwortet Jules auf unsere Nachfrage. Trotz des uns fremden Geschmacks war uns recht bald klar, dass das nicht so ganz stimmen kann. Die Stimmung wurde immer ausgelassener, die Musik immer lauter und es wurde vereinzelt getanzt. Sobald wir auch nur die Hälfte der Kalabasse geleert hatten, wurde aus der Regentonne nachgefüllt. <br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhHierLI47ExxFaWb1hgsZ6bbGJE4P3V3uC5Q0HV3HNtOwOEyqgKehaigp15srxf3GZaTEskON6vdA-1SOq5l4FMipOtBN8ENMQbqLvxKWFZoX6t_CTu9nEPM6ryiTLfX8D39XDxDrLQg/s1600/Togo_Fussball.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhHierLI47ExxFaWb1hgsZ6bbGJE4P3V3uC5Q0HV3HNtOwOEyqgKehaigp15srxf3GZaTEskON6vdA-1SOq5l4FMipOtBN8ENMQbqLvxKWFZoX6t_CTu9nEPM6ryiTLfX8D39XDxDrLQg/s320/Togo_Fussball.jpg" width="320" /></a></div>Jules und sein Bruder hatten sich zudem in den Kopf gesetzt, uns zur Grenze zu begleiten und vorher noch ihr Haus zu zeigen. Es kostete viel Mühe zu erklären, dass wir wahrscheinlich besser allein über die Grenze kommen als begleitet von zwei halbbetrunkenen Togolesen mit rot unterlaufenen Augen. Letztendlich konnten wir sie abschütteln und flüchteten mit Motorradtaxis zurück nach Ghana.<br />
Togo, wir kommen wieder - spätestens in 60 Tagen!MiSuhttp://www.blogger.com/profile/03488722655122163180noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-38302667191911591.post-22974030073150293202010-09-15T10:22:00.003+00:002010-09-15T10:30:09.549+00:00Affenbande und WasserkraftEs ist Freitag. Dieser schöne Tag am Ende der Woche, an dem es wieder Zeit wird, Pläne fürs Wochenende zu schmieden. Wir haben uns die Shai-Hills ca. zwei Stunden von hier rausgesucht - um die Affen zu besuchen, die wir vor einigen Wochen schon im Vorbeifahren an der Straße faulenzen gesehen haben.<br />
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<a name='more'></a>Mit diesem Ziel im Blick besteigen wir am Samstag um sieben Uhr ein Tro-Tro direkt vorm Haus, schonen unsere Hintern auf der guten Straße parallel zur Atlantikküste nach Tema und steigen dort um Richtung Kpong im Norden. Die Straßen in der Volta-Region sind anstrengender für den Rücken als Rasenmähen mit der Machete. Ruppige Bremshügel, oft drei bis fünf hintereinander, ersetzen in Ghana die Geschwindigkeitsschilder und in der Volta-Region wird offenbar besonders Wert auf eine gemäßigte Fahrweise gelegt. Auf halber Strecke stoppen wir das Tro-Tro und steigen vorm Eingangstor des Shai-Hill-Wildtierreservats aus dem Auto.<br />
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Der Eintritt beträgt 10 GHc (ca. 5€) plus 3 GHc (ca. 1,50€) pro Stunde und Person für den Wildführer, was für die uns bekannten Ghanaer schon beinahe Wucher ist. Ohne Führer wird man leider nicht auf die Affen und die Hügellandschaft losgelassen. Diese Erfahrung haben wir bereits in zwei anderen Parks gemacht und diskutieren jedes Mal das Für und Wider. Ohne fühlt man sich einfach selbstständiger und unüberwachter - mit kann man sich nicht verlaufen und bezahlt einen Arbeitsplatz. Mit unserem Wildhüter legen wir die Route fest und machen uns auf den Weg.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEisb6B8IB_sUIac4OxCyl7yoluwsizZ0UPyzIsGPUDRcfUcDnps3rpe5YYt_fYrcwUFkQE2t6ztfarhP-FW-6YGpNN9Z_MUWfflcwuvhDI1gBXl2J5qVvSSlFxY6x38LDimp3Mjr_oBpg/s1600/ShaiHills.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEisb6B8IB_sUIac4OxCyl7yoluwsizZ0UPyzIsGPUDRcfUcDnps3rpe5YYt_fYrcwUFkQE2t6ztfarhP-FW-6YGpNN9Z_MUWfflcwuvhDI1gBXl2J5qVvSSlFxY6x38LDimp3Mjr_oBpg/s400/ShaiHills.jpg" width="400" /></a>Die Affen sind leider zu dieser Zeit nicht zu sehen und wir laufen weiter durch die trockene Savanne von mannshohem Gras umgeben zu einer Höhle des Shai-Volkes, das sich dort im 19. Jahrhundert aus Nigeria eingewandert vor den lokalen Ashanti versteckte. Nach 1,5h Fußmarsch erklimmen wir schweißgebadet einen Hügel, treten in die kleine Höhle ein, klettern in der Höhle aufwärts durch einen Felsspalt und stehen auf der höchsten Erhebung der Umgebung. Der Blick über die weite Ebene ist absolut dokumentarfilmreif.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"></div>Große Wildtiere wie Elefanten, Giraffen oder Zebras vervollständigen den erwartungsvollen Blick heute aber noch nicht. Im nächsten Jahr soll sich das allerdings durch zwangsimmigrierte Dickhäuter und dergleichen ändern. Wir verfallen erneut in Sinn- und Unsinnsdiskussionen.<br />
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Zu unserem Glück können wir den Rückweg zum Eingangstor in einem Bus zurücklegen, in dem wir gemeinsam mit einer Jugendkirchengruppe sitzen, klatschen und singen, die kurz nach uns an der Höhle ankam. Da wir an einem anderen Ausgangstor landen, stehen wir kurz später mit unserem Wildhüter und dem Führer der Kirchengruppe zu fünft an der Straße, halten ein Taxi an, stapeln uns zu den anderen drei Insassen in den alten Opel Vectra und beenden unser Shai-Hill-Abenteuer wenig später zurück am Eingangstor.<br />
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Den noch jungen Tag vor uns und Wechselunterhose sowie Zahnbürste im Rucksack stecken wir die weitere Route ab. Wir nehmen wieder Fahrt im Tro-Tro auf, sehen durchs Seitenfenster nun plötzlich doch wieder Affen am Straßenrand sitzen und machen uns auf den Weg zum Riesenstaudamm in Akosombo.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhEjtsGNdydz2SlxdM8TE5XEKlkrSOGw3Ic4OGSPj4NIqYpM6-DcpetxKHd1MIq3uO1-ozwdL-CMQtiX-J4ePtkxany2FeHMjb7CIZFSlgkur5VjGY5lFJsoBp3yh03z4Y6svGeoShHBw/s1600/Kokosnuss.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhEjtsGNdydz2SlxdM8TE5XEKlkrSOGw3Ic4OGSPj4NIqYpM6-DcpetxKHd1MIq3uO1-ozwdL-CMQtiX-J4ePtkxany2FeHMjb7CIZFSlgkur5VjGY5lFJsoBp3yh03z4Y6svGeoShHBw/s320/Kokosnuss.jpg" /></a>Ghanas Strom wurde 2006 zu 60% in diesem und einem weiteren Staudamm etwas weiter unten am Volta River erzeugt. Daneben werden Togo und Benin von hier mit Strom versorgt. Vor einer Besichtigung muss jedoch eine Genehmigung der Behörde eingeholt werden, die bei unserer Ankunft leider schon geschlossen ist. Wir wollen trotzdem einen Blick werfen, stärken uns auf dem Markt mit frischen Kokosnüssen, wimmeln die auskunftsfreudigen und zimmervermittelnden Taxifahrer ab und laufen entlang der Straße Richtung Staudamm. <br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"></div>Irgendwann sammelt uns ein Taxifahrer ein, der zum Volta-Hotel fährt, von dessen Terasse der Staudamm in seiner gigantischen Größe sichtbar ist. Von dort genießen wir den Blick. <br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgyQBTjJ9V2ru9aaKE_jed79LHEAOQhdCVfQ2aWx4Ke8pu6cXjzgevWVlvTkW61HyA3GzqX25r0QnMMW9T3lYmF_W89Gcxk-R7EEOheeA-k1A-fLwW2elWU80yegtmBxnopOy3UOuAP-g/s1600/AkosomboStaumauer.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgyQBTjJ9V2ru9aaKE_jed79LHEAOQhdCVfQ2aWx4Ke8pu6cXjzgevWVlvTkW61HyA3GzqX25r0QnMMW9T3lYmF_W89Gcxk-R7EEOheeA-k1A-fLwW2elWU80yegtmBxnopOy3UOuAP-g/s400/AkosomboStaumauer.jpg" width="400" /></a></div>Sowohl auf die Staumauer als auch auf die Pizzen auf den Tischen. Da wir seit sechs Wochen keinen Käse mehr hatten und die Pizza eine willkommene Abwechselung zu Banku, Fufu und Co. ist, begeben wir uns zum Poolbereich, in dem die Pizza verkauft wird, bestellen und warten. Die Einladung zum Bier von dem Befonu hinter uns kommt kurz vor Fertigstellung der Pizza. Steve ist 54, Hydro-Ingenieur, Kanadier und ein freundlicher Mensch. Er ist für 19 Monate in Akosombo und entwirft ein Bewässerungssystem für umliegendes Farmland. Nach einigen Bier, Gesprächen über Gott und die Welt und nochmal Bier, bietet er uns an, in seinem kleinen Hotel zu übernachten. Seine Firma hat es gemietet und Steve wohnt und arbeitet dort - alleine bzw. mit seinen Angestellten. Bei der Ankunft öffnet Privatnachtwächter James das große Gartentor. James holt auch die Eier fürs Frühstück am nächsten Morgen. Und wenn wir nicht darauf bestanden hätten, es selbst zu tun, dann hätte James auch noch für uns abgewaschen. Nach dem Frühstück fahren wir mit Steve und seinem gewaltigen Kater noch mal zum Staudamm und kommen heute plötzlich auch ohne amtliche Genehmigung aufs Gelände. Sechs Turbinen erzeugen hier insgesamt maximal 1020 MW. Die Anlage ist absolut imposant. Genauso wie die schöne Landschaft um den Volta Lake, einen der größten Stauseen der Welt.<br />
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</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi7qX0iYeCqs4r407U3poW2Pj9LO9uSMPmt5YcWttnAqdxkblKAEKgUqUBowsashCwQ1g3w5iIM0mPz_5q04symxMneqn4yjMyLFTRirtjcvG4IJEBTal_Aq7yTESeVlysmrC6IdH1Eqw/s1600/AkosomboVoltaLake.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="275" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi7qX0iYeCqs4r407U3poW2Pj9LO9uSMPmt5YcWttnAqdxkblKAEKgUqUBowsashCwQ1g3w5iIM0mPz_5q04symxMneqn4yjMyLFTRirtjcvG4IJEBTal_Aq7yTESeVlysmrC6IdH1Eqw/s640/AkosomboVoltaLake.jpg" width="640" /></a> Auf der Rückfahrt nach Big Ada sitzen, direkt vorm Reservat der Shai-Hills, die faulenzenden Affen in Scharen an der Straße - so, als würden sie immer da hocken. Wir lassen sie beleidigt durch die Seitenscheibe des Tro-Tros an uns vorbeiziehen und rumpeln gebremshügelt zurück ins Heimatdorf.</div>MiSuhttp://www.blogger.com/profile/03488722655122163180noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-38302667191911591.post-43137762482640345812010-09-11T00:02:00.001+00:002010-09-11T00:04:50.716+00:00Tourismusprojekt<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEillDLnHAo1tGsYgxDOLWpJCNqdwj2-gOX5yniRn8G7YGltE7I-b-sDdiHZJAnkTjVOoP-TMlIAjnlFN0cXdeRbftCHUl6kZy36qZQo57GJuR9IJuW07vBTdfpQB1ez8NfHNQ4KTYGZIQ/s1600/Flussdorf2.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEillDLnHAo1tGsYgxDOLWpJCNqdwj2-gOX5yniRn8G7YGltE7I-b-sDdiHZJAnkTjVOoP-TMlIAjnlFN0cXdeRbftCHUl6kZy36qZQo57GJuR9IJuW07vBTdfpQB1ez8NfHNQ4KTYGZIQ/s320/Flussdorf2.jpg" /></a></div>„Tourismus ist wie Feuer: man kann seine Suppe damit kochen. Man kann aber auch sein Haus damit abbrennen.“<br />
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Immer mehr Menschen reisen nach Ghana, sowohl regional als auch interkontinental. Und das Land entdeckt, dass damit viel Geld gemacht und Arbeitsplätze geschaffen werden können. Daher schießen überall neue Hotels und Tourismusangebote aus dem Boden und nach und nach wird so das Land touristisch erschlossen. Nur dass dabei auch das Haus abgebrannt werden könnte, das scheint bislang noch keiner zu realisieren.<br />
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<a name='more'></a>Der Dangme East District, „unsere“ Region im Osten des Landes zwischen der Hauptstadt Accra und der togolesischen Grenze gelegen, stellt da auch keine Ausnahme dar. Am Meer und an der Voltamündung gelegen bietet sie erholungssuchenden Touristen kilometerlange Sandstrände und viele Ausflugsmöglichkeiten und wird nach und nach immer weiter erschlossen. Schon jetzt ist fast das gesamte Flussufer mit Hotels und privaten Ferienhäusern zugebaut. <br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjcDL00T72wYEDIFeJY_NlqBajEtyeOq_keppZqhznHzhPNofrlRjSh8HdHvj7P0Wb5XYOYoJd7_PrM_MYpiBARRTeyEK2zNY9vYQlBW4K9YXzW7GVBE6WDA1JgctpoJP2ddgjMbB1VIg/s1600/Kanu3.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjcDL00T72wYEDIFeJY_NlqBajEtyeOq_keppZqhznHzhPNofrlRjSh8HdHvj7P0Wb5XYOYoJd7_PrM_MYpiBARRTeyEK2zNY9vYQlBW4K9YXzW7GVBE6WDA1JgctpoJP2ddgjMbB1VIg/s320/Kanu3.JPG" /></a>Allerdings mangelt es bislang noch an der Vermarktung der Angebote. Bisher läuft fast alles über Mundpropaganda, viele Hotels stehen den größten Teil des Jahres leer und die einzelnen Anbieter sind kaum untereinander vernetzt. Um eine kleine Verbesserung („small small“, wie der Ghanaer sagen würde) in der Vermarktung zu erreichen, wurde unser Projekt von der lokalen Nichtregierungsorganisation GROWTH ins Leben gerufen. <br />
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GROWTH Integrated Development Programmes befasst sich eigentlich hauptsächlich mit Themen wie Jugendarbeitslosigkeit und der Malariaaufklärung. Da aber der Tourismus immer stärker zunahm, wurde vor einem Jahr ein Tourismusprojekt ins Leben gerufen. <br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjYzSNbrsx91cNXmh_GhjPaPNrdNm9tEBoxlnaAkzJ04vysppdeztm37FX91Qdy7fc8RZceScQS2Q7wcmq3bRTZFmc9sgipahIUZDSfHrey2Njec2zIttMYf1cTJ2czWPpItI0aZVZCgw/s1600/TouristInformationKasseh.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjYzSNbrsx91cNXmh_GhjPaPNrdNm9tEBoxlnaAkzJ04vysppdeztm37FX91Qdy7fc8RZceScQS2Q7wcmq3bRTZFmc9sgipahIUZDSfHrey2Njec2zIttMYf1cTJ2czWPpItI0aZVZCgw/s320/TouristInformationKasseh.jpg" /></a></div>Das ist also unsere Aufgabe für die nächsten vier Monate. Bisher haben wir die Angebote erst einmal „ausprobiert“ und angeschaut und sind jetzt dabei, die GPS-Daten des Gebiets aufzunehmen und eine Karte für Touristen zu erstellen. Erschwert wird die Arbeit dadurch, dass wir alle Informationen mühsam erfragen müssen. Beispielsweise gibt es keine Listen von Hotels, geschweige denn Straßennamen. Oft ist es auch schwer herauszufinden, ob es einzelne Angebote oder Institutionen überhaupt noch gibt, denn die höfliche Standardantwort der Ghanaer ist „ja“, egal, welche Frage gestellt wird. Unser typischer Arbeitstag sieht also momentan so aus, dass wir mit dem GPS-Gerät durch die Straßen laufen, Hotels suchen und die Leute nach neu eröffneten Einrichtungen fragen. Überhaupt ist Reden das wichtigste und anscheinend einzige Mittel, um Informationen zu beschaffen. <br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhJbqAqAY8uKn8CRCG5VtolLoZC_dP3nlPknTgJueQc5dpM_HHXZURQNSdN-leZp0lrzxSQR6VjO43PrIiX3pSaoR1eV-X3d7PjHgPuQ-qOiBXMNYzATcCvcy49NOqOuCtaLPuF1mIHRQ/s1600/Fischerboote.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhJbqAqAY8uKn8CRCG5VtolLoZC_dP3nlPknTgJueQc5dpM_HHXZURQNSdN-leZp0lrzxSQR6VjO43PrIiX3pSaoR1eV-X3d7PjHgPuQ-qOiBXMNYzATcCvcy49NOqOuCtaLPuF1mIHRQ/s320/Fischerboote.jpg" /></a></div><br />
Es dauert also auch alles etwas länger, als man das vom deutschen Arbeitsalltag gewöhnt ist. Aber wenn man sich darauf einstellt, ist es gar nicht so schwer, im ghanaisch-langsamen Schritt durch die Straßen zu schlendern, sich dabei von dem Wissen der Leute, die man trifft, leiten zu lassen und zuzusehen, wie die Leute beginnen ihre Suppe zu kochen.MiSuhttp://www.blogger.com/profile/03488722655122163180noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-38302667191911591.post-52750858368557155762010-08-20T10:54:00.002+00:002010-08-20T10:57:52.325+00:00Von A nach B<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiFyv05pv-eVSY1T2P9kZAFaGhcBHOuYzp9h5kKIPx9cVt86PgMSNyhd7EsVq0WTyj7KvZ1zoIFi3uhtnV26VAk6BH6yJhJiJ_XEXRhHJbpn45PhZ0Pg6Jwh9HNpmDuKuF_YMfKS3pEng/s1600/TroTro3.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="150" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiFyv05pv-eVSY1T2P9kZAFaGhcBHOuYzp9h5kKIPx9cVt86PgMSNyhd7EsVq0WTyj7KvZ1zoIFi3uhtnV26VAk6BH6yJhJiJ_XEXRhHJbpn45PhZ0Pg6Jwh9HNpmDuKuF_YMfKS3pEng/s200/TroTro3.jpg" width="200" /></a></div><br />
Die Fortbewegung hier läuft über Tro-Tros (Minibusse), die im Prinzip omnipräsent sind. Möchte man mitgenommen werden, schreit man dem permanent aus dem Fenster lehnenden "Schaffner" des gerade vorbeiknatternden Tro-Tro-Kleinbusses entgegen, wohin man gerne möchte. Dieser entgegnet meist mit Zustimmung oder selten mit Verneinung und man wird zusammen mit den schon im Tro-Tro sitzenden Fahrgästen zum Zielort befördert.<br />
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<a name='more'></a>Die beachtliche Auftrittswahrscheinlichkeit, der Passagiersättigungsgrad und das haltestellenlose und damit kontinuierliche Ein- und Ausstiegsspektrum dieser rußenden (lokal emissionsfrei ist anders!), durchgängig hupenden (an verminderte Lärmbelastung im innerstädtischen Bereich ist nicht zu denken) Fahrzeuge führen damit zu einer enormen Mobilität der ghanaischen Bevölkerung – und uns. Man kann überall rein- und rausspringen und braucht selten länger als 10 Minuten zu warten. Von außen sehen die Tro-Tros immer voll aus, aber stehengelassen wird niemand. <br />
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjhWEdge_rHydVImguIsvrEhPiA2ilbfvf9UDMxTlrtFTdyAyxF_fxDvhKiMMPGmNwpnYn5DnE-AsduSDRM9gM4irIdU0618Tz7FHl9-SxsPkb9LRgBYOYw_9Rjjkikr6f96pZ9Xel4VQ/s1600/TroTro4.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="150" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjhWEdge_rHydVImguIsvrEhPiA2ilbfvf9UDMxTlrtFTdyAyxF_fxDvhKiMMPGmNwpnYn5DnE-AsduSDRM9gM4irIdU0618Tz7FHl9-SxsPkb9LRgBYOYw_9Rjjkikr6f96pZ9Xel4VQ/s200/TroTro4.jpg" width="200" /></a>Es rüttelt sich dann schon ein. Der deutsche TÜV würde jedoch im Angesicht eines Tro-Tros umgehend das Weite suchen.<br />
Alternativ zum Schreien kann man ebenso per Handzeichen die Himmelsrichtung des Zielortes anzeigen – oder, will man nach Accra in die Hauptstadt – die rechte Hand in der Luft drehen bzw. schütteln, als betätige man einen Absperrhahn oder Cocktailshaker. Das heißt „Kreisverkehr“ und der (einzig wahre) liegt in Accra. Da wir selten nach Accra wollen, zirkeln wir nicht oft, sondern schreien meist „Kasseh“ oder „Ada-Foah“. Obwohl die Tro-Tro-Fahrer scheinbar unabhängig wirtschaften, gibt es, wie so oft hier, Einheitspreise. Einmal nach Ada-Foah (ca. 3km) = 30 Pesewas = 16 Eurocent); nach Kasseh (ca. 10 km) = 70 Pesewas = 38 Eurocent. Im Taxi kostet’s jeweils 10 Pesewas Aufschlag, macht aber lange nicht so viel Spaß. Leider wird man auf längeren Strecken manchmal auch vorzeitig „umverlegt“ in ein anderes Fahrzeug, da die Weiterfahrt bei den Fahrzielen der aktuellen Passagiere nicht mehr wirtschaftlich scheint. Das nächste Tro-Tro naht aber schon…<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjZtx3vZSMlQv081mm-UMpn0GcduaL0TGA9iaNzTjjYmn36joZQhmTz20IykFk2vSfYN-DAwXCsclpd1JAJw7k-Xd80XqrYcsq7coFLC5Mzu6mii8J2Nft4zpUWkXBADPGuWWLIHLgJSA/s1600/TroTro2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjZtx3vZSMlQv081mm-UMpn0GcduaL0TGA9iaNzTjjYmn36joZQhmTz20IykFk2vSfYN-DAwXCsclpd1JAJw7k-Xd80XqrYcsq7coFLC5Mzu6mii8J2Nft4zpUWkXBADPGuWWLIHLgJSA/s320/TroTro2.jpg" width="320" /></a></div>MiSuhttp://www.blogger.com/profile/03488722655122163180noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-38302667191911591.post-41142293396569259392010-08-15T11:43:00.005+00:002010-08-15T13:19:02.147+00:00AsafotufiamLaute Musik dröhnt aus übersteuerten Lautsprechern, an jeder Straßenecke ein anderer Titel. Ziel ist es, den jeweils anderen zu übertönen, um die meisten Besucher in den eigenen Spot (= Kneipe) zu locken.<br />
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjjvo0V96_b9IPAXWJ6YKe2UZKJjh4_K65bsRIaaIF65NmExwty4sBAhI8D_V_dp9z5-ZghjuM3IRjR8MjWYJBV-fjkuZecqxX1StJ6W0FY4OAup3B3MeJ6mI8IaOLU38u1pBu7dwW1aA/s1600/Boxenturm.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="150" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjjvo0V96_b9IPAXWJ6YKe2UZKJjh4_K65bsRIaaIF65NmExwty4sBAhI8D_V_dp9z5-ZghjuM3IRjR8MjWYJBV-fjkuZecqxX1StJ6W0FY4OAup3B3MeJ6mI8IaOLU38u1pBu7dwW1aA/s200/Boxenturm.jpg" width="200" /></a>Einmal im Jahr herrscht im sonst so ruhigen Big Ada mit sehr überschaubarem Unterhaltungsangebot plötzlich Ausnahmezustand. Auf den zuvor leeren Straßen drängen sich Menschen zwischen den vielen zum Teil provisorisch errichteten kleinen Verkaufsständen am Straßenrand. Lautstark hupende Tro-Tros (Minibusse) und Taxis drängen durch den überschäumenden Menschenfluss. Der sonst schon sehr gemütliche lokale Laufschritt wird noch einmal um ein Vielfaches reduziert.<br />
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<a name='more'></a>Das Asafotufiam-Festival ist eine kuriose Mischung aus Tradition und Moderne. Einerseits werden die sieben Häuptlinge der Region von ihren jeweiligen Stämmen gewürdigt, es wird an vergangene Kriege erinnert und der Vorfahren gedacht. <br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"></div><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjVIg2mMZT-X39UoEjfpn76_8N5lBoh9m2EehlpaGxJH0DVMYVkksZYlJc8ziR2K33WTwIaPrAaeMUM4dWSyAn8DYnE5qZK4d6PgbCOohrsFA1lJeInKg0UUsbRw1FuEn4GsXlaaB9vzQ/s1600/Haeuptling.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjVIg2mMZT-X39UoEjfpn76_8N5lBoh9m2EehlpaGxJH0DVMYVkksZYlJc8ziR2K33WTwIaPrAaeMUM4dWSyAn8DYnE5qZK4d6PgbCOohrsFA1lJeInKg0UUsbRw1FuEn4GsXlaaB9vzQ/s320/Haeuptling.jpg" width="320" /></a>Andererseits ist es eine Zurschaustellung der aktuellen Mode, ein Laufsteg zum Sehen und Gesehen werden und beliebter Betätigungsort für Taschendiebe. Sogar die Hauptstädter aus Accra kommen zum Feiern nach Big Ada. <br />
Traditionell beginnt das Festival mit einem Umzug der Häuptlinge durch die Straßen, die von den Mitgliedern ihrer Stämme gefolgt werden. Laute Musik, Singen und Tanzen begleitet die Prozession. Später treffen sich alle Häuptlinge und führen gemeinsam Rituale aus. <br />
Am nächsten Tag finden verschiedene Gottesdienste statt und am Tag darauf wird das ganze Fest an den Strand verlegt. Da wo Musik ist, da wird auch getanzt und so konnte man überall am Strand und in den Straßen Menschen aller (!) Altersklassen ihren Hintern virtuos schütteln sehen.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi2Fo0t6RpExFqtZlB_FSMOmjnbbnTyQkiKLhbXi7LAhJLU5PCZzrblXozswpijn-agXz9K2Wa5ga7psSOk-BRIABE1hLrkEQ2DTfLH9KuUlcQ1pGt1vGbB0n_OSDdN2zzv8PhCIwU4Fg/s1600/DreiHintern.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi2Fo0t6RpExFqtZlB_FSMOmjnbbnTyQkiKLhbXi7LAhJLU5PCZzrblXozswpijn-agXz9K2Wa5ga7psSOk-BRIABE1hLrkEQ2DTfLH9KuUlcQ1pGt1vGbB0n_OSDdN2zzv8PhCIwU4Fg/s320/DreiHintern.jpg" width="320" /></a></div>Offiziell dauert das Festival vier Tage, von Freitag bis Montag. Doch eigentlich beginnt das Aufbauen und Anreisen der Menschen schon Tage vorher und auch der Abbau und das Ausklingen danach dauert einige Tage. Zwei Frauen, die in unserem Haus übernachtet hatten, mussten ihre Abreise mehrmals verschieben, da sie keinen Platz im Tro-Tro erwischt haben und stundenlang am Straßenrand gewartet hatten. <br />
Überhaupt war das ganze Haus überfüllt mit Gästen der Familie. Oftmals waren es aber auch einfach Leute, die aus demselben Ort stammen, oder mit der Tante eines Bewohners befreundet sind oder deren Schwager schon mal ein Bier mit einem Bewohner getrunken hat. Das Haus war jedenfalls voll und selbst auf der Holzbank auf der Terrasse hatte sich jemand zum Schlafen hingelegt. Auch wir hatten Besuch: Katha und Raphael, die in einem ASA-Projekt in der Voltaregion arbeiten, waren für das Festival in Big Ada.<br />
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiEiPBlYb0w257H1RRBqk4jpluMkwDtaBwik6EBd2MfF_UxpCTcda4TI8Gd_87r24DscSDTzciRMYm80GlYUw7jelpLQP-6gFJPnG6KdUCQYwE986wnqr4zk7ko_x0mw_UG8iT1edInMg/s1600/AsafotufiamFrauMitPalmwein.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiEiPBlYb0w257H1RRBqk4jpluMkwDtaBwik6EBd2MfF_UxpCTcda4TI8Gd_87r24DscSDTzciRMYm80GlYUw7jelpLQP-6gFJPnG6KdUCQYwE986wnqr4zk7ko_x0mw_UG8iT1edInMg/s400/AsafotufiamFrauMitPalmwein.jpg" width="300" /></a>Weil es hier schon halb sieben dunkel wird, ist unser Zeitgefühl etwas durcheinander gekommen. Und da das Festivals auch keine Start- und Endzeiten kannte, mussten wir wohl oder übel im lautesten Musikgedröhne einschlafen. Obwohl man sein eigenes Wort im Zimmer nicht verstehen konnte, haben wir uns irgendwann so daran gewöhnt, dass wir problemlos im größten Bassgedröhne schlafen konnten. <br />
Jetzt wird es langsam wieder ruhiger in Big Ada. Die meisten Lautsprecher sind abgebaut und die verbleibenden leiser gestellt. So wie es jetzt ist, könnte es durchaus bleiben. Aber leider geht hier nur: Alles oder Nichts. Und so wird es bald wieder sehr, sehr ruhig werden in Big Ada.MiSuhttp://www.blogger.com/profile/03488722655122163180noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-38302667191911591.post-79318368128314471962010-08-10T12:18:00.004+00:002010-08-15T13:12:53.447+00:00Standortbestimmung – N 05°48.964' – E 000°36.832'„Befonu, befonu“, schallt uns auch nach einer Woche der Ruf entgegen, wenn wir durch Big Ada (<b><a href="http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=N+05%C2%B048.964%27+E+000%C2%B036.832%27&ie=UTF8&ll=5.853742,0.613861&spn=0.094946,0.220757&z=12&iwloc=A" target="_blank">Karte</a></b>) laufen. Daran wird sich wohl auch die nächsten fünf Monate nichts ändern. Nur daran gewöhnen werden wir uns wahrscheinlich. Und auch daran, dass wir hier immer auffallen werden. Denn bisher waren wir noch nie in einem Land, in dem man nur durch seine bloße Anwesenheit so auffällt, wie es in Ghana ist. Diese Tatsache ist, neben dem Klima, sicherlich das Ungewohnteste hier.<br />
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<b>Big Ada</b><br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhntI7tKqVUpvDUZESxXfDEHBxGMIZyHJZjSgdShEBhxIeIQx-znAW_NB4aGQiBU-sZE4UksejjbzYzCnyKNOp68F62s8YYtwGSAquM4Xzq7RbyOqvvqc5i98Kz-vloral90eAANo-2PQ/s1600/Stra%C3%9FeBigAda.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" mx="true" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhntI7tKqVUpvDUZESxXfDEHBxGMIZyHJZjSgdShEBhxIeIQx-znAW_NB4aGQiBU-sZE4UksejjbzYzCnyKNOp68F62s8YYtwGSAquM4Xzq7RbyOqvvqc5i98Kz-vloral90eAANo-2PQ/s320/Stra%C3%9FeBigAda.jpg" /></a></div>Big Ada, unser Heimatort für die nächsten vier bzw. fünf Monate liegt etwa 100 km östlich von Accra an der Küste und nah der togolesischen Grenze. Hier mündet der Volta in den Golf von Guinea. Der nördlicher gelegene Voltasee ist der größte künstliche Stausee der Welt und versorgt große Teile Ghanas mit Strom. Wie viele Menschen tatsächlich in Big Ada wohnen, ist partout nicht herauszubekommen – es wird aber stolz behauptet, es wäre eine Kleinstadt, auch wenn sich uns die Bezeichnung „Dorf“ quasi anspringt. Der Ort besteht aus einer Straße, die sich in der Mitte in zwei Straßen teilt die dann am Ende des Ortes wieder zusammenstoßen. Etwa drei Kilometer entfernt kommt im Küstenort Ada Foah ein bißchen Urlaubsstimmung auf. Weiße Strände und bunte Fischerboote könnten die perfekte Kulisse für einen tropischen Urlaub sein, wäre da nicht das enorme Müllproblem Ghanas und die Tatsache, dass viele Gemeinden in Strandnähe denselben als Toilette benutzen. <br />
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<b>Sprache</b><br />
Der Fakt, dass die offizielle Sprache Ghanas Englisch ist, lässt einen schnell vermuten, dass man sich hier mit jedem problemlos unterhalten bzw. ihn überhaupt verstehen kann. Aber über 50 regionale Sprachen führen dazu, dass Englisch erst in der Schule gelernt wird und man die Menschen, die ihre lokale Sprache sprechen, eben doch nicht versteht. Das ungewohnte ghanaische Englisch macht es dann noch schwer, selbst die zu verstehen, die Englisch sprechen. Ein paar Wörter in der lokalen Sprache Dangme haben wir inzwischen schon gelernt. Besonders das Wort „openo“ (danke) erzeugt regelmäßig freudiges Gelächter unter den Einheimischen. Dabei ist uns noch nicht klar, ob es daran liegt, dass wir es falsch aussprechen oder dass sie einfach erstaunt sind, dass wir das Wort kennen. <br />
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<b>Das Haus und die Bewohner</b><br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjAsFTfoMFdSjW26IQxIcWv0C3hzQGb7Yb7yPZlhTT2QCLsPQoFNXniyDtTzFpQ7Otr9WZ7_LIwUNsDVfIOD8mz-OwFOJpGTDrZxYHdaoSuDJNCuoAvkijx0pJ9gFuPSXUIIvSbepq-qw/s1600/JumpahHausHof.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" mx="true" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjAsFTfoMFdSjW26IQxIcWv0C3hzQGb7Yb7yPZlhTT2QCLsPQoFNXniyDtTzFpQ7Otr9WZ7_LIwUNsDVfIOD8mz-OwFOJpGTDrZxYHdaoSuDJNCuoAvkijx0pJ9gFuPSXUIIvSbepq-qw/s320/JumpahHausHof.jpg" /></a></div>Da wir im Obergeschoss einer relativ wohlhabenden Familie untergekommen sind, haben wir sogar Zugang zu fließendem Wasser im Haus, was durchaus nicht die Regel hier im Ort ist. Unten im Haus wohnen die Nachkommen eines Herrn Jumpah, der als Häuptling des lokalen Stammes eine sehr hohe gesellschaftliche Stellung innehatte. Jetzt liegt er prunkvoll im Garten begraben und das Geländer seiner imposanten Grabanlage dient auch gern mal als Wäscheleine. Drei seiner Kinder leben im Haus mitsamt Ehepartnern und einer noch nicht näher definierten Anzahl an Kindern. Wenn man fragt, wie viele Kinder hier wohnen lautet die Antwort immer: viele. Eine grobe Schätzung ergab, dass wahrscheinlich um die 20 Leute in dem Haus leben. <br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh_398xdSIpWcGIy6IUX-76GGnbPRgEriOa9L9lAo_ZLIg5jjmwNGQ44HHdOuM_IJcclzxXQwJk3a18Vlm5nAnjy1XlLz_7XvYGlJR_XFgz3lippW_1dyzKi-MDEqFtoNIutnpLlvy73Q/s1600/KinderMalenVeranda.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" mx="true" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh_398xdSIpWcGIy6IUX-76GGnbPRgEriOa9L9lAo_ZLIg5jjmwNGQ44HHdOuM_IJcclzxXQwJk3a18Vlm5nAnjy1XlLz_7XvYGlJR_XFgz3lippW_1dyzKi-MDEqFtoNIutnpLlvy73Q/s320/KinderMalenVeranda.jpg" /></a></div>Unser eigenes Reich besteht aus zwei Zimmern – eins mit einem Bett und eins mit einem Tisch und einem Plastikstuhl davor. Zudem gibt es einen Gasherd zum Kochen und eine Dusche mit kaltem Wasser, was aber bei diesen Temperaturen von konstant um die 25 Grad sehr angenehm ist. <br />
Rechts neben uns wohnt Jens, mein Projektpartner, mit dem ich gemeinsam ein Tourismusvermarktungskonzept erstellen werde, und mit dem wir gemeinsam aus Deutschland angereist sind. Links von uns wohnt Christiana, die für dieselbe NGO (Nichtregierungsorganisation) arbeitet und in den ersten Tagen unsere Mentorin war für alles, was Ghana betraf. Sie hat für uns typisch ghanaische Speisen gekocht und alles erklärt, was uns fremd war. Und davon gibt es noch vieles.MiSuhttp://www.blogger.com/profile/03488722655122163180noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-38302667191911591.post-70982484633871193652010-08-08T21:07:00.001+00:002010-08-08T22:03:20.685+00:00BefonuSo werden wir ständig genannt, seitdem wir in Big Ada im Südosten Ghanas angekommen sind. Vor allem von kleinen Kindern, die sich einfach freuen, einen "weißen Mann" zu sehen. Manchmal werden "Befonus" auch tollkühn angesprungen, um ihre seltsame Haut zu berühren. Untertauchen ist hier unmöglich – man fällt auf, ob man will oder nicht. <br />
So wie uns der Befonu-Ruf die nächsten vier bis fünf Monate durch die Straßen Ghanas begleiten wird, soll dieser Blog in kleinen Beiträgen über unsere Erlebnisse hier berichten.MiSuhttp://www.blogger.com/profile/03488722655122163180noreply@blogger.com0